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Das Unternehmen Col­liers In­ter­na­tio­nal Hotel hat in Kooperation mit der Ho­tel­be­ra­tung Treu­gast nun bereits zum zweiten Mal den Hotelinvestment-Attraktivitäts-Index HAI zusammengestellt. Erstmals wurde dieses Städteranking im Jahr 2010 vorgestellt.

Für die zweite Runde haben die Initiatoren ihre Kriterien für die Untersuchung der 34 deutschen Städte nochmals optimiert. Der HAI will unter Einbeziehung einer Kombination von immobilien- und hotelwirtschaftlichen Faktoren Entwicklungstendenzen im Hotelimmobilienmarkt aufzeigen. Mit ihrem Ranking wenden sich die Experten sowohl an Investoren und Projektentwickler als auch an Hotelbetreiber.

Positive Zukunftsaussichten

Colliers International Hotel sieht die Zukunft für Hotelinvestments in Deutschland alles in allem rosig. Für das Jahr 2014 erwartet das Unternehmen Transaktionen mit einem Volumen von mindestens 1,5 Milliarden Euro. Das höchste Investitionsaufkommen wird in den Top-7 Städten der Rankingliste prognostiziert, dazu gehören neben München und Berlin auch Stuttgart, Köln, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf. Die Initiatoren des HAI sagen ein ungebrochenes Interesse sowohl inländischer als auch ausländischer Investoren voraus. Die gute gesamtwirtschaftliche Lage Deutschlands und die vergleichsweise soliden Renditen bei den Hotelimmobilien lassen die Experten so positiv in die nahe Zukunft blicken.

Erwartetes und Überraschendes

Das neue Hotelstandortranking brachte einige zu erwartende Fakten, aber auch so manche Überraschung zu Tage. Die Tatsache, dass die bayrische Landeshauptstadt München die Liste der attraktiven Destinationen anführt, wird wohl niemanden in Erstaunen versetzen. Einen höheren WOW-Effekt haben da schon Städte wie Freiburg und Mainz hervor gebracht. An beiden Standorten stufen die Ranking-Macher neue Hotelprojekte als ‚grundsätzlich aussichtsreich‘ ein. Besonders das süddeutsche Freiburg kann eine solide Wirtschaftsstruktur vorweisen, sein Hotelmarkt hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. So landete die Stadt im Breisgau auf den vorderen Rankingplätzen und ihrem Hotelmarkt wurde von den Experten im Vergleich zu den Topstandorten auch weiterhin ein deutliches Wachstumspotential bescheinigt. Überrascht hat auch das gute Abschneiden von Berlin, das sich ebenfalls in der Spitzengruppe platzieren konnte. Dort bestehen zwar bereits zahlreiche Hotelprojekte, der Tourismusboom in der Hauptstadt eröffnet jedoch noch weiteres Potential. Der Treugast-Chef Stephan Gerhard sieht denn auch noch Platz für weitere Hotels in Berlin, da sich der Markt nach seiner Meinung stetig weiter entwickeln wird. Andreas Erben, der Geschäftsführer von Colliers International Hotel, fügt ergänzend hinzu, dass mit dem Zweckentfremdungsverbot ein weiterer Einflussfaktor auf den Berliner Markt zukommt. Erben nennt das Beispiel eines Studentenwohnheims, das jüngst für 5.000 Euro pro Quadratmeter verkauft worden sei. Das sei etwa der doppelte Preis, den man derzeit für ein Hotel in vergleichbarer Lage erzielen könne. Weil sich Studentenwohnheime und Hotels sehr ähnlich seien, sieht Erben keinen Grund dafür, dass sich die Hotels nicht ebenfalls an das Markniveau der Heime anpassen sollten.

80prozentige Attraktivität

Der neu erschienene Index stuft 80 Prozent der untersuchten Städte als ‚durchschnittlich bis weit überdurchschnittlich‘ attraktiv ein. Das entspricht Bewertungsnoten von BB bis AAA. Nur bei 20 Prozent der Standorte mahnen die Ersteller des Rankings bei Vorhaben in der Hotelbranche zur Vorsicht. In diesen Städten empfehlen die Experten eine akribische Einzelfallprüfung für jedes neue Projekt. In diesem Zusammenhang werden vor allem die Standorte Ludwigshafen und Offenbach genannt. In Offenbach, das auf dem letzten Platz der Rankingliste gelandet ist, würden Hotels zwar wegen der Nähe zu Frankfurt gut laufen, gut verkaufen könne man sie jedoch nicht, wie Stephan Gerhard meint. Andreas Erben berichtet von einer aktuell zu vermarktenden Hotelimmobilie in Offenbach, für die nur das 12,5-fache der bereits niedrigen Pacht geboten worden sei.  Mit einem solchen Wert könne man aber kein neues Hotel wirtschaftlich entwickeln, sagt der Experte.

Die attraktivste Hotelstadt ist München

Den Spitzenplatz auf der Rankingliste hat die bayrische Landeshauptstadt einerseits der exzellenten Performance ihrer Hotels zu verdanken, andererseits ist aber auch die positive Entwicklung des Investmentmarkts in die hervorragende Bewertung eingeflossen. Andreas Erben sagt, dass in München Hotels zu einem guten Preis verkauft werden könnten, die man anderswo gar nicht an den Investor bringen würde.