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Das Transaktionsvolumen bei Hotelimmobilien erreichte im Jahr 2013 seinen Höchststand seit Ausbruch der Finanzkrise. Zuletzt konnte die Branche 2007 ähnliche Volumina verzeichnen. Die Hotelinvestments legten 2013 gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent zu. Die Investitionen in diesem Bereich stiegen von 1,36 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,73 Milliarden Euro an. Den größten Anteil am investierten Budget hatten die deutschen Kapitalgeber, die mit insgesamt 955 Millionen Euro kräftig an den Zuwachsraten beteiligt waren. Die Inländer verdoppelten ihre Investitionen am Hotelimmobilienmarkt, während die Investoren aus dem Ausland 2013 insgesamt weniger Kapital in den Markt einbrachten.

Viele kleinere Deals
Deutsche Käufer eroberten sich den Hotelinvestmentmarkt mit vielen kleinen Deals zurück. Zwar kamen die größten Einzelsummen immer noch aus dem Ausland, doch die Oberhand gewannen die Inländer mit der großen Zahl an Geschäften. Der größte Hoteldeal im Jahr 2013 wurde von der israelischen Fattal-Gruppe über die Bühne gebracht. Das runde 300 Millionen Euro schwere Geschäft brachte das QMH-Portfolio in den Besitz der Israelis. Insgesamt ging das ausländische Kapital bei den Hotelimmobilien von 900 Millionen im Jahr 2012 im Folgejahr auf 780 Millionen Euro zurück. Diese Tatsache ist jedoch keineswegs auf mangelndes Interesse der fremdländischen Investoren zurück zu führen. Das geringere Engagement potenzieller Kapitalgeber liegt viel mehr an der mangelnden Verfügbarkeit entsprechend attraktiver Objekte. Das führt Olivia Klaussen aus, die bei CBRE für das Hotelgeschäft in Deutschland zuständig ist. Als weiterer Grund kommt ihrer Einschätzung nach die Konkurrenz mit den nationalen Käufern hinzu.

Endspurt im vierten Quartal
Das enorm gewachsene Gesamtvolumen an Hotelinvestitionen in Deutschland im Jahr 2013 kam erst durch das letzte Quartalsergebnis zu seinem Höhepunkt. Diese drei Monate erbrachten auf dem Markt mit 700 Millionen Euro Transaktionsvolumen das beste Ergebnis eines einzelnen Quartals seit Anfang 2007. Die Zahlen nennt Andreas Erben, der Geschäftsführer von Colliers International Hotel. Aber das ist nur ein Aspekt des Booms. Während noch im Jahr 2012 bei vielen Transaktionen die Hotelsparte nicht im Vordergrund stand, hat das Interesse an Hotelimmobilien im Jahr 2013 stark zugenommen. Hotels waren nicht mehr nur ein Teil des Geschäfts, diese Objekte rückten immer stärker in den Fokus von Immobiliendeals im gewerblichen Bereich.

Im ersten Quartal geht der Boom weiter
Andreas Erben schaut aber nicht nur in die Vergangenheit. Auch im ersten Quartal 2014 sieht er den Trend des vorherigen Jahres weiter gehen. In dieser optimistischen Einschätzung ist er sich mit den großen Maklerhäusern Deutschlands vollkommen einig. Die rosigen Zukunftsprognosen stützen sich auf die anhaltend starke Nachfrage des Auslands und die noch am Markt vorhandenen Portfolios. Erben hält für 2014 ein Transaktionsvolumen von 2 Milliarden Euro bei den Hotelimmobilien für durchaus denkbar. Im Mindesten rechnet er aber mit 1,5 Milliarden Euro. Das Einzeltransaktionsvolumen hat im Jahr 2012 immerhin bereits die boomenden Jahre 2006 und 2007 übertroffen und somit einen neuen Rekordwert erreicht. 2013 gab es eine weitere Zunahme von 5 Prozent. Die überaus positiven Prognosen für das vor uns liegende Jahr sind Andreas Erben zufolge mehr als realistisch.

Die Bürosparte dominiert den Gewerbeimmobilienmarkt
Betrachtet man den gesamten Markt der Gewerbeimmobilien, ist die Bürosparte weiterhin dominant. Der Umsatzanteil der Büroimmobilien liegt bei 50 Prozent aller Transaktionen im Gewerbebereich. Die größten Zuwachsraten wurden jedoch bei den Hotelinvestments erreicht. Während bei den Büroimmobilien in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 das investierte Kapital nur um 37 Prozent anstieg, konnten die Hotelimmobilien im gleichen Zeitraum Zuwächse von 73 Prozent verzeichnen.  Bereits im ersten Quartal wurde mit 550 Millionen Euro ein Großteil des Gesamtvolumens von 925 Millionen Euro erzielt. Diese Zahlen liefert ebenfalls CBRE. Für den Büroimmobilienmarkt werden dort für das laufende Jahr ähnliche Transaktionsvolumina prognostiziert wie 2013.

Investitionsstärkste Region ist München
Die sie­ben Hoch­bur­gen Ber­lin, Mün­chen, Ham­burg, Frank­furt am Main, Köln, Düs­sel­dorf und Stutt­gart konnten im Jahr 2013 fast 60 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens bei den Gewerbeimmobilien auf sich vereinen. Die investitionsstärkste Region auf dem Gewerbemarkt war jedoch die bayrische Metropole München. Allein dort wurden über 15 Prozent des gesamten investierten Kapitals ausgegeben.