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Köln gehört wie andere große deutsche Metropolen zu den Städten, in denen Wohnungen knapp ist und Ideen gefragt sind, mit denen auf engem Raum neuer Wohnraum geschaffen wird. Und wenn in der Breite nicht mehr soviel Raum bleibt, baut man vielleicht verstärkt in die Höhe: entweder, indem man neue Wohntürme baut, oder indem man bereits vorhandene Gebäude aufstockt. Letzteres ist jetzt in Köln geplant, wo auf zwei Parkhäusern Wohnraum entstehen soll. Für die Domstadt ist das ein bisher noch nicht gewählter Weg. Und es ist vielleicht auch einer von vielen Bausteinen, um einen entspannteren Wohnungsmarkt in Köln zu realisieren.

Ein Wohnprojekt an Kölns Ringturm

Mit sechs Wohnungen, die auf dem Parkhaus am Kölner „Theodor-Heuss-Ring“ entstehen, ist das Projekt der WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH in Bezug auf die Anzahl der Wohnungen das kleinere. Insgesamt entstehen auf dem Parkhaus sechs Eigentumswohnungen, von denen fünf der Wohnungen vier bis fünf Zimmer bieten und über drei Etagen reichen. Die Wohnungsgröße liegt zwischen 120 und 193 m² und der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter soll bei 4.600 Euro liegen. Zudem wird es ein Apartment geben. Geht alles nach Plan, ist das Projekt im Frühjahr 2014 fertig. Eine Herausforderung des Projekts ist die Verbindung zwischen dem Parkhaus und dem aufgesetzten Wohnraum, die den nötigen Lärmschutz bieten muss. In Bezug auf die Energieeffizienz sollen die Wohnungen dem Standard „KfW-Effizienzhaus 70“ laut Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 entsprechen.

Zugang zu den Wohnungen bietet der benachbarte 109 Meter hohe Ringturm mit seinen 27 Etagen. Er wurde 1973 gebaut und gehört ebenfalls zur WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH. Das Unternehmen hat den Wohn- und Büroturm 2011 von der HDI-Gerling Lebensversicherung AG gekauft. Der Turm bietet aktuell 55 Wohnungen und zwölf Büros in den unteren Etagen auf einer Gesamtfläche von etwa 6.507 m². Wer in Zukunft in einer der Wohnungen auf dem Parkhaus wohnt, wird im Ringturm mit dem Aufzug in den fünften Stock fahren und von dort in den Aufbau des Parkhauses wechseln.

Weniger Parkplätze, mehr Wohnraum

Das größere, aber noch nicht so weit fortgeschrittene Projekt in Köln ist die Wohnbebauung auf dem Parkhaus in der Kölner Magnusstraße, Ecke Alte Wallgasse. Hier plant die Contipark Continentale Parkgaragen GmbH den Abriss der oberen Etagen des Parkhauses (ab der 3. Etage). Werden die Pläne realisiert, gibt es in Zukunft statt 460 nur noch 250 Stellplätze für Autos. Statt der übrigen Stellplätze wird es Wohnungen geben. Entstehen sollen etwa 30 Wohnungen in einer Größe zwischen 60 und 160 m². Das Bebauungsplanverfahren läuft seit Ende Januar 2013 und die Pläne für das Projekt hängen derzeit öffentlich aus, um die Öffentlichkeit an der Bebauung zu beteiligen. Kreative Bauprojekte sind nötig in Köln. 2011 vertrat eine Mehrheit von Experten bei einer Expertenbefragung zum Kölner Wohnungsmarkt die Auffassung, dass der Markt in der Domstadt angespannt ist, insbesondere in guten Lagen. Beide Parkhausprojekte könnten eine Chance sein, das Problem zumindest etwas zu lindern.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Mathias

    Naja, ob diese 6 Wohnungen maßgeblich zur Verbesserung der Wohungslage in Köln beitragen?! Aber grundsätzlich stimmt das schon, der Wohnraum wird immer knapper. Dennoch dürfen diese Umstrukturierungsprozesse nicht in soziale Ungleichheit abgleiten.

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