You are currently viewing Spanien: Mehrwertsteuersenkung beim Kauf neuer Immobilien soll Immobilienmarkt stärken

Spanien ist einer der europäischen Staaten, der am stärksten unter der Wirtschafts- und Finanzkrise leidet. Hohe Arbeitslosigkeit, ein Haushaltsdefizit, das bei 9 Prozent des Bruttoinlandproduktes liegt sowie das Platzen der Immobilienblase in 2007 haben die spanische Wirtschaft massiv geschwächt. Nun hat die Regierung eine neue Maßnahme ins Leben gerufen, die im ersten Moment eher fraglich wirkt, schmälert sie doch die Staatseinnahmen: die Senkung der Mehrwertsteuer beim Kauf einer neuen Immobilie. Langfristig, so der Wunsch der Regierung, soll diese Steuersenkung die hinkende Baubranche anschieben.

Nicht nur auf dem Festland, auch auf den Baleareninseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentara ist der Immobilienmarkt seit geraumer Zeit rückläufig. Selbst nach einem zwischenzeitlichen Hoch auf Mallorca, hier waren die Verkaufszahlen im Herbst 2010 um 50 % gestiegen, stagnieren sie derzeit wieder. Beim Kauf einer neuen Immobilie soll die Mehrwertsteuer nun befristet bis zum 31.12.2011 von 8 % auf 4 % gesenkt werden. Ein Einsparpotenzial, das bei einer durchschnittlichen Wohnimmobilie auf Mallorca bei einem angenommen Kaufpreis von 300.000 Euro immerhin 12.000 Euro ausmacht, soll für sinkende Leerstandsquoten bei Neubauten sorgen. Dies wiederum soll der Baubranche einen neuen Schub geben. Die Rechnung geht jedoch nur auf, wenn durch die Maßnahme wirklich ein großer Teil der leer stehenden Neubauten abgestoßen werden kann, was wiederum den Bedarf an Neubauten und Arbeitskräften in der Baubranche erhöht.

Die Mehrwertsteuersenkung beim Erwerb von Neubauten muss noch vom spanischen Parlament abgesegnet werden, deren Zustimmung in den nächsten Tagen gilt jedoch als gesichert. Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahme bei bisher unentschlossenen Anlegern zu positiven Entscheidungsfindung beiträgt und den Immobilienmarkt in Spanien sowie auf den Balearen für gewerbliche als auch private Investoren attraktiver gestaltet.