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Im Jahr 2007 zog das Werk für Brandschutztechnik der Iveco Magirus AG aus der Magirusstraße in Ulm ins Industriegebiet Donautal. Übrig blieben die alten Werkshallen und der Wille, aus Altem etwas Neues zu schaffen, das die traditionsreiche und aus Industriekultur geborene Architektur nicht vernichtet. Stadtregal Ulm nennt sich das Projekt, das 2006 startete. Sein fünfter und letzter Bauabschnitt beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2011 und endet Ende 2012. Das Projekt gewann jüngst den mit 15.000 Euro dotierten Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung. Er gehört zu den renommierten bundesweiten Architekturpreisen in Deutschland.

Ein neues Stadtquartier für viele Zwecke

Das Ulmer Stadtregal ist keine werdende Gewerbefläche und auch kein neues Wohnquartier. Es ist kein Raum für Kunst oder einer ausschließlich für Dienstleistung. Stattdessen bietet das Ulmer Stadtquartier Raum für verschiedenste Arten der Nutzung und präsentiert sich als zukunftsweisendes Projekt, in dem Arbeiten, Wohnen, Unterhaltung und Einkauf ganz nah beieinander liegen. Als Initiator des Projekts fungiert die Ulmer PEG Projektentwicklungsgesellschaft. Realisiert wurden die preisgekrönten Arbeiten am Stadtregal von der Planungsgemeinschaft Braunger Wörtz und Rapp Architekten.

Stadtregal Ulm – was war und was wird

Das für die Umnutzung zur Verfügung stehende Gebäude umfasste insgesamt 235 x 70 Meter auf vier Stockwerken und eine Nutzfläche von 30.000 Quadratmetern. Zehn Meter breite und durchgängige Lichtschneisen teilen das ehemalige Riesengebäude in fünf Häuser: Jedes dieser Häuser markiert jeweils einen der fünf Bauabschnitte des Projekts. Aus dem Industriegebäude entstehen so nach und nach individuelle und lichte Räume für die unterschiedlichen Nutzungsarten. Ergänzt werden die Häuser durch Freiflächen, die viel Platz fürs öffentliche Leben lassen. Eine Terrassenfläche ermöglicht zudem viele reizvolle Aufenthalte an der renaturierten Blau, die auf dem Ulmer Stadtgebiet in die Donau fließt. Das gesamte für Ulms neues Stadtquartier reservierte Grundstück umfasst etwa 50.000 Quadratmeter. Bis zur Fertigstellung des Gesamtprojekts wird die PEG Projektentwicklungsgesellschaft voraussichtlich 53 Millionen Euro ausgegeben haben.

Viele Preise fürs Stadtregal Ulm

Den Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung erhielt das Projekt Stadtregal laut Pressemitteilung der Stiftung für „den Umgang mit der industriellen Substanz sowie die nutzerorientierte, pragmatische Lösung vieler Detailfragen“. Das Projekt setzte sich damit gegen 437 weitere Projekte durch. Und der Gestaltungspreis ist keineswegs der einzige, den das Projekt bisher erhalten hat. So bekam es einen von acht Preisen „Bauen und Wohnen im Bestand“ der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen (ARGE) und des Landes Baden-Württemberg. Es war damals der fünfte Preis für das Projekt. Nun ist also ein weiterer hinzugekommen und vielleicht wird er nicht der letzte bleiben. In Ulm wird ein Stück Zukunft deutscher Stadt gebaut. Das ist schon einige Preise wert.