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Der Immobiliendienstleister CBRE meldet für das laufende Jahr rekordverdächtige Investitionen in Industrieimmobilien. Im gesamten EMEA Raum bewegen sich die Zahlen auf einem Höchststand im Vergleich zu den letzten fünf Jahren. Allein im dritten Quartal 2013 sind die Investitionen um 4,6 Prozent angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Volumen sogar um 40 Prozent höher.

Der europäische Markt boomt
Bisher verzeichnet der europäische Markt bei den Industrieimmobilien im Jahr 2013 ein Investitionsvolumen von über 10 Milliarden Euro. Dieser Betrag übersteigt schon jetzt das jeweilige Volumen der letzten vier Jahre. Laut Kai F. Oulds, dem Head of Logistics Investment bei CBRE, bietet der Markt den Investoren attraktive risikobereinigte Renditen auf Basis diversifizierter Mieteinnahmen. Das habe vermehrt nordamerikanische Private Equity Fonds auf den Plan gebracht, die dem Markt eine erhöhte Liquidität eingebracht hätten. Oulds berichtet darüber hinaus von institutionellen Akteuren, die vor allem mit Investitionen in Light Industrial Produkte wieder in den Markt eingestiegen sind. Hinzu komme eine deutliche Verbesserung der Nicht-Core-Immobilien im Industrie- und Logistiksektor in vielen europäischen Märkten.

Anstiege in Ost und West
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das Investitionsvolumen in Großbritannien bei Industrieimmobilien in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 um 3,1 Milliarden Euro angestiegen. Das bedeutet einen Zuwachs von 35 Prozent. Deutschland verzeichnet mit 1,6 Milliarden Euro an Mehrinvestitionen einen Anstieg um 26 Prozent. In Frankreich hingegen ging das Volumen um 5 Prozent zurück. Umso größer ist der Boom in Russland. Hier liegen die Investitionen in Industrieimmobilien der ersten neun Monate des Jahres 2013 mit 770 Millionen schon doppelt so hoch wie im gesamten Jahr 2012. Länder wie Polen und Tschechien können ebenfalls mit Zuwächsen von 30 Prozent aufwarten. Und in Südeuropa hat das Investitionsvolumen um immerhin 12 Prozent zugenommen. Betrachtet man den gesamten europäischen Markt, liegen die Zuwachsraten mit 73 Prozent im rekordverdächtigen Bereich.

Hohe Erwartungen auch für die nahe Zukunft
Das Immobiliendienstleistungsunternehmen Jones Lang LaSalle sieht die Zukunft am Investitionsmarkt für Industrieimmobilien rosig. Jüngst wurde die Prognose für 2013 nach oben korrigiert, jetzt erwartet man ein europäisches Gesamtvolumen von 14 bis 15 Milliarden Euro. Allein das dritte Quartal dieses Jahres hat Investitionen in Höhe von 4 Milliarden Euro mit sich gebracht, dieser Wert wurde in den letzten zehn Jahren nur im zweiten Quartal des Jahres 2006 überschritten. Tom Waite von Jones Lang LaSalle begründet die Anhebung der Prognose mit der in Schwung gekommenen Weltwirtschaft. Das damit verbundene gestiegene Investoren-Vertrauen sei gepaart mit dem verschärften Wettbewerb durch die größere Investoren-Bandbreite Grund genug für solchen Optimismus.

Die Logistikbranche im Vormarsch
Zu der rasanten Entwicklung im Bereich der Industrieimmobilien tragen vor allem die Logistikimmobilien bei. Alexandra Tornow ist bei Jones Lang LaSalle in der EMEA Logistics & Industrial Research Sparte tätig. Die Expertin führt aus, dass mit knapp 7 Milliarden Euro rund zwei Drittel des Investitionsvolumens in Logistikimmobilien geflossen ist. Der Aufwärtstrend auf diesem Gebiet ist nach Meinung von Tornow insbesondere auf den boomenden Online-Handel zurück zu führen. Dadurch werde auch das Interesse an Logistik- und Industrieimmobilien gepusht. Armin Herrenschneider von CBRE erkennt diesen Trend ebenfalls. Das Bedürfnis der Händler, ihre Lieferkettennetzwerke zu verbessern, schafft nach seiner Aussage eine erhöhte Nachfrage nach Paketlieferzentren und Vertriebsknotenpunkten. Daher bewertet Herrenschneider die kurzfristigen Aussichten für den Bereich der Industrie- und Logistikimmobilien zum jetzigen Zeitpunkt noch positiver als vor einem halben Jahr.

Rege Mietaktivitäten
Die Leerstandsquote bei Industrieimmobilien befindet sich in einem stetigen Sinkflug. Besonders neu entstehende Flächen für Lagerung und Logistik im mittel- und osteuropäischen Bereich werden vom Markt umgehend absorbiert. Allein in Moskau wurde im dritten Quartal des Jahres 2013 eine Gesamtfläche von 526.000 Quadratmetern an neuen Logistikimmobilien erstellt. Im vierten Quartal ist die Fertigstellung weiterer 207.000 Quadratmeter geplant. 90 Prozent dieser Flächen sind bereits im Voraus vermietet. Weitere Städte mit besonders hoher Aktivität sind Dublin und Lille. Auch in einigen Regionen Tschechiens wurden sehr starke Aktivitäten in diesem Marktbereich beobachtet.