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„Co-Housing“ nennt sich eine Form des Wohnens, bei dem die Wohnenden zwar individuell in eigenen Häusern oder Wohnungen leben, miteinander jedoch eine Reihe von Gemeinschaftseinrichtungen teilen: beispielsweise große Küchen für gemeinschaftliches Kochen, ein Heimkino für alle, Waschküchen oder Gemeinschaftsbibliotheken. Derartige Projekte gibt es beispielsweise in München oder auch in Niederösterreich.

Wohnprojekte mit Gemeinschaftssinn

Seit 2004 hatte die Idee namens „Co-Housing Pomali“ Zeit zu reifen. Unter diesem Namen sollen in Niederösterreich insgesamt 25 Wohneinheiten entstehen. Das ist erst einmal nichts Besonderes. Besonders ist das Co-Housing-Konzept. Geplant ist neben den Wohnungen eine Fülle von gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen. Die Gemeinschaftsküche und der Speisesaal sollen Platz bieten für ein gemeinschaftliches Kochen und Essen an drei Tagen in der Woche. Geteilt werden unter anderem auch Räume für Wellness, Werkstätten sowie Veranstaltungsräume. Außerhalb der Immobilien werden sich die Bewohner etwa einen Gemüsegarten, einen Schwimmteich und natürlich für die Kinder einen Spielplatz teilen. Baustart soll im November sein. Achtzehn Monate später ist dann voraussichtlich alles fertig. Das Grundprinzip, das hinter all dem steht, ist klar: Das Gemeinschaftsgefühl der Nachbarn soll durch das Projekt ebenso an Stärke gewinnen wie solidarisches Handeln. Letzteres bedeutet etwa, dass Jung und Alt sich unterstützen und Familien gemeinsam für Kinderbetreuung sorgen.

Wogeno

Die „Wogeno München eG“ in Bayerns Hauptstadt entwickelt ebenfalls diverse Co-Housing-Projekte. So entstanden etwa aus einer Kooperation der Wogeno mit dem Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. in München Schwabing in den Jahren 2000 und 2001 insgesamt 28 barrierefreie Wohnungen für Behinderte und Nicht-Behinderte. Das Projekt besitzt Niedrigenergiestandard. Für das gemeinschaftliche Miteinander sorgen etwa der Multifunktionsraum, das Gäste- und das Pflegeappartement.

Co-Housing – die Chemie muss stimmen

Derartige Projekte wie die der Wogeno oder das „Co-Housing Pomali“ können sehr gut funktionieren und einer Vereinzelung von Menschen in Städten und Gemeinden entgegenwirken. Allerdings ist die Auswahl derer, die fortan zusammenwohnen und ein Stück weit zusammenleben, sehr wichtig. Stimmt die Chemie nicht, kann das positiv Gedachte schnell ins Negative umschlagen. Beim „Co-Housing Pomali“ sind noch Plätze frei. Die bisherigen Projektbeteiligten möchten Neue allerdings erst einmal über eine längere Zeit kennen lernen, bevor sie sich für oder gegen eine Aufnahme entscheiden. So sollen Probleme im Zusammenleben vermieden werden. Das klingt wie eine gute Basis für ein gelungenes Projekt.