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Als Standort des Berliner Flughafens Schönefeld ist die gleichnamige Gemeinde ja schon lange etwas mehr als nur irgendeine Gemeinde in Deutschland. Die Entwicklung zu einem Top-Standort ist damit aber keineswegs beendet. Der neue Flughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“, der 2012 eröffnet, dürfte Schönefeld einen weiteren Schub zu einem noch wichtigeren Gewerbestandort in Deutschland geben. Im Wohnungsbau bringt er aber auch Probleme.

Ein Wachstumskern in Brandenburg

Die Gemeinde Schönefeld im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald hat mittlerweile 13.256 Einwohner. Das ist vielleicht nicht unbedingt viel, aber schon einmal weitaus mehr als vor 2003. Damals (2003) schlossen sich die Gemeinden Großziethen, Kiekebusch, Schönefeld, Selchow, Waltersdorf, Waßmannsdorf zur neuen Gemeinde Schönefeld zusammen. Gemeinsam mit den Gemeinden Wildau und Königs Wusterhausen bildet Schönefeld heute den Regionalen Wachstumskern „Schönefelder Kreuz“, einen von insgesamt 26 Wachstumskernen, bei denen das Land Brandenburg besondere wirtschaftliche beziehungsweise wissenschaftliche Potenziale sieht.

Es brummt in Schönefeld

„Es brummt in Schönefeld“, urteilt der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck in der Broschüre „Gemeinde Schönefeld“. Das lässt sich durch statistische Zahlen bestätigen. Während das gesamte Bundesland Brandenburg einen Rückgang der Bevölkerungszahlen von etwa 2.59 Millionen im Jahr 2001 auf etwas über 2 52 Millionen 2008 verzeichnete, ging es im Mittelbereich Schönefeld – Wildau mit den Bevölkerungszahlen von 2000 bis 2008 aufwärts: von 42.992 auf 46.745 Einwohner. Die Pro-Kopf-Steuereinnahmekraft lag zwischen 2001 und 2004 noch bei durchschnittlich 479 Euro pro Einwohner und erreichten zwischen 2005 und 2008 insgesamt 1.431 Euro. Laut der Studie „Die Immobilienmärkte in der Metropolregion Berlin/Potsdam 2011“ gehört der Großflughafen dabei zu den Impulsgebern der Region rund um Berlin und Potsdam.

Mit bereits gestarteten Projekten wie der „Airport City“ oder dem „Business Park Berlin Airport“ wird Schönefeld seine Attraktivität als Standort weiter steigern. Die Airport City entsteht auf einer Fläche von insgesamt sechzehn Hektar mit einer Bruttogeschossfläche von 140.000 bis 180.000 m² für Büro, Gastronomie und Einzelhandel. Insgesamt 22 Millionen Passagiere sollen anfangs im neuen Großflughafen ankommen, heißt es. Der Flughafen schafft damit beste Voraussetzungen für den Erfolg der Airport City, aber auch für die gesamte Gemeinde Schönefeld.

Wohnraum wird benötigt

Probleme könnten durch den Wohnungsbedarf entstehen. Die Agentur BER-Wohnraumlotsen befürchtet, dass die Wohnungssituation im Umfeld des Flughafens und an den Randbezirken Berlins der Nachfrage nicht gerecht wird. Sie registriert vermehrt Anfragen aus ganz Deutschland nach Wohnungen und Einfamilienhäusern rund um den künftigen Großflughafen. Die Leerstandsquote in einigen umliegenden Gemeinden liegt allerdings bei 0,7 Prozent, berichten die Wohnraumlotsen. Allzu viel Auswahl haben Wohnungssuchende da nicht. In Schönefeld entstehen derzeit zwar mehrere hundert Wohneinheiten. Aber zumindest die Wohnraumlotsen zweifeln daran, dass das ausreicht. Merke: Auch Erfolg kann einer Gemeinde und einer Region also Probleme bescheren. Aber das sind wohl Probleme, die andere Gemeinden und Regionen angesichts ihrer eigenen Probleme als eher gering einstufen würden.