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2012 war zumindest bisher für den Turm des World Trade Centers (WTC) in Dresden ein gutes Jahr. Der bereits 1996 erbaute Turm ist erstmals seit seinem Bestehen voll vermietet, schreibt die Immobilien Zeitung am 15. August 2012 und feiert damit das Happyend einer Geschichte, die längere Zeit etwas weniger gut ausgesehen hat. Sucht man nach Gründen für dieses Happyend, wird man in der Geschichte des WTC ebenso fündig wie in der des Büromarktes Dresden.

Kurzgeschichte des WTC Dresden

„Sachsens Tor zur Welt“ wird das WTC in Dresden auf der Website der Immobilie auch genannt. Dieses Tor zur Welt wurde von 1994 bis Ende 1996 auf dem ehemaligen Areal der VEB Dresdner Süßwarenfabriken „Elbflorenz“ gebaut. Die Grundlage des Baus waren Pläne des Architekturbüros „Nietz, Prasch, Sigl, Tchoban & Partner“, Bauherr war die Unternehmensgruppe Büll & Dr. Liedtke. Der Rundturm des WTC ist 53 Meter und hat 16 Etagen. Das gesamte Gebäudeensemble an der Ecke Ammonstraße/Freiberger Straße in Dresden besteht aus insgesamt sieben Gebäuden und bietet nicht alleine Platz für Büroflächen, sondern auch für ein Shoppingcenter, eine Stadtbibliothek, das Hotel „Elbflorenz“ sowie für ein Theater. 2008 verkaufte „Büll & Dr. Liedtke“ den überwiegenden Teil des Gebäudeensembles an einen von JP Morgan Asset Management verwalteten Fonds. Heute agiert die Polares Real Estate Asset Management GmbH als Vertreterin der Eigentümerin.

Der Weg zur Vollvermietung

Die Ostsächsische Sparkasse Dresden hat ihre Fläche von 680 m² im WTC Dresden um weitere 517 m² erweitert, schrieb die Immobilien Zeitung am 15. August. Zumal haben auch zwei weitere Bestandsmieter ihre Flächen um 600 m² aufgestockt, hieß es weiter. Hinzu kamen als Neumieter ein asiatisches Restaurant mit 120 m² und die Addison Software und Service GmbH mit 685 m². Das bedeutete dann Vollvermietung für den Turm und annähernd Vollvermietung des Gesamtensembles. Aber warum so spät? „Büll & Dr. Liedtke“ habe das WTC Dresden mit zu hohen Mietpreiserwartungen vermarktet, wird WTC Dresden – Manager Jürgen Rees in der Immobilien Zeitung zitiert. Weitere Gründe für den langen Weg zum Glück finden sich vielleicht im Dresdener Büroimmobilienmarkt.

Vollvermietung als Symbol

Zitieren wir nochmals die Immobilien Zeitung und kehren dafür ins Jahr 1997 zurück, als das WTC Dresden noch sehr jung war. Seit der Wiedervereinigung seien etwa 850.000 m² Bürofläche neu gebaut oder grundsaniert worden, berichtet die Zeitung im Januar 1997 auf Basis eigener Recherchen und bescheinigte dem Büromarkt der Stadt ein Flächenangebot, das an der Nachfrage vorbei aufgestockt wurde. Damals wurde der Leerstand auf etwa 230.000 m² geschätzt. 2005 lag die Angebotsreserve auf dem Markt laut einer Grafik von Aengevelt über der Marke von 350.000 m², sank allerdings in den Folgejahren. „Der Büroflächenleerstand in Dresden nimmt seit Jahren stetig ab“ schrieb Aengevelt Research deshalb auch in seiner Bilanz für den Dresdner Büroflächenmarkt im ersten Halbjahr 2012 und veröffentlichte eine Zahl für den aktuellen Leerstand von rund 282.000 m², was einer Leerstandsquote von 11,6 Prozent entspricht. Trotz einer „merklich nachgelassenen Dynamik“ bescheinigte Aengevelt Dresden dem Büroflächenmarkt der Stadt eine gute Platzierung in der ersten Liga. Die erste Vollvermietung des WTC Turms in Dresden passt da vielleicht als Symbol ganz gut?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Bernd

    Schön dass das WTC komplett ausgelastet ist, für Unternehmen ist das ja sicherlich ein attraktiver Standort. Auch krass, dass das schon 96 gebaut wurde, kommt mir viel kürzer vor.

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