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In Deutschland ist erstmals seit 2007 ein deutlicher anstieg der Wohnkosten zu verzeichnen. Zum einen ist dies bedingt durch steigende Kaltmieten – hier besonders in Ballungszentren bzw. Engpassstädten – zum anderen tragen immer höhere Energiekosten zum teureren Wohnen bei. 

Wie die Studie „Mietpreise in Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Empirica belegt, wurde seit 2007 zunächst eine leichte Aufwärtsbewegung bei den Wohnkosten verzeichnet, seit 2010 sind die Kosten rund um das Wohnen dann massiv in die Höhe geschnellt. Spitzenreiter sind wirtschaftlich dynamische Städte wie München. Einem stetigen Bevölkerungswachstum steht hier ein stagnierendes Wohnungsangebot gegenüber, was sich Vermieter bei ihren Kaltmieten zu Nutzen machen. In München betrug im 3. Quartal 2010 die durchschnittliche Nettokaltmiete für eine Neubauwohnung 12,48 Euro. Doch auch in anderen Städten in denen Wohnraum knapp ist, wie Köln, Frankfurt am Main oder Hamburg sind die Nettokaltmieten seit 2007 um 12 % gestiegen. Während Bestandsmieter von den Preissteigerungen bei den Nettokaltmieten in gewissem Rahmen gesetzlich geschützt sind, sind mobile und junge Haushalte die Leidtragenden der Wohnungsengpässe. Studenten, die ihre erste Bleibe suchen, junge Familien, die sich wohnraumtechnisch vergrößern möchten oder beruflich bedingte Wohnungssuchende müssen in der Regel nehmen und zahlen, was am Markt ist, denn Vermieter haben bei Neuvermietungen einen erheblich größeren finanziellen Spielraum.

Auch Berlin geht mit dem Trend. Ein knapper werdendes Wohnraumangebot ließ die Mieten für Neubauwohnungen seit 2005 (7,08 Euro pro Quadratmeter) bis heute auf 8,37 Euro pro Quadratmeter in die Höhe schnellen. Der größte Sprung war von 2009 bis 2010 mit einem einer Steigerung von 1 Euro pro Quadratmeter zu erkennen.

Neben steigenden Kaltmieten tragen die Energiepreise zu den höheren Wohnkosten bei. Wichtigster Punkt hier: die Heizkosten. Mietinteressierte sollten sich im Vorfeld unbedingt ein Bild von der Heizanlage und deren Brennstoff machen. Während die Ölpreise nach wie vor kräftig steigen, scheint der Höhepunkt der Gaspreise zunächst erreicht. Idealerweise sollte der Vermieter dem Wohnungssuchenden einen Energiepass vorlegen. 

Und nicht zuletzt die energetische Sanierung von Gebäuden, für die Vermieter bis zu 11 Prozent der Sanierungskosten auf die Jahreswarmmiete umlegen dürfen, schlägt bei Mietern zu Buche bzw. in die Haushaltskasse. In vielen sanierungsbedürftigen Mehrfamilienhäusern ist die Sanierung schlussendlich aber sinnvoll. Geringen Mieterhöhungen steht ein um bis zu 75 Prozent geringerer Energiebedarf gegenüber. Im Laufe der Zeit sind die Preissteigerungen, die zunächst erheblich erscheinen, im Idealfall dann aber warmmieteneutral.