You are currently viewing Entgegen aller Unkenrufe: Ausgaben für Wohnen sind in den letzten 30 Jahren kaum gestiegen

Eine allgemeine Klageformel in Deutschland ist der Satz „Es ist alles teurer geworden“. Nachteile für sich sehen viele Bürger daher auch im Bereich Wohnen, Nebenkosten und Wohnausgaben. Wenn man sich die Energiepreise, insbesondere für Strom und Heizung anschaut, scheint das Wehklagen auch berechtigt. Dass die Wohnausgaben in den letzten 30 Jahren aber tatsächlich nahezu unverändert geblieben sind, hat jetzt die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Deutschland festgestellt. 

Sie beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 2009. Demnach haben die Deutschen in 2009 24,4 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgegeben. Im Vergleich: in den vergangenen 30 Jahren lag der Durchschnitt für Wohnausgaben bei 22,4 Prozent, also nur knapp unter dem für 2009 errechneten Wert. Die leicht erhöhten Kosten sind eben mit den Preissteigerungen bei Strom und Heizung zu erklären, die alleine Preissteigerungen von 3 bis 8 Prozent verzeichnen mussten. So seien laut Haus & Grund generell die Nebenkosten, die vom Vermieter kaum beeinflusst werden können, die alleinigen Faktoren, die einem Preisanstieg unterliegen würden. Nettokaltmieten und andere Grundkosten seien in den in den Jahren 2000 bis 2008 mit circa einem Prozent moderat angestiegen. 

Dass auch das Wohnen generell teurer geworden ist, ist also ein Trugschluss. Nicht zu vergessen ja auch die derzeit selten günstigen Zinsen für Baugeld, die öffentlichen Fördermittel für energetisch effektives Bauen bzw. entsprechende Sanierungsmaßnahmen etc.