You are currently viewing Photovoltaik – falsch installierte Anlagen bringen Ärger

Ende Juli 2010 zeichnete der Bundesverband für Solarwirtschaft (BSW) ein positives Bild des deutschen Photovoltaikmarktes in den ersten sechs Monaten des Jahres. Gesunkene Preise hätten zu einer verstärkten Attraktivität von Photovoltaikanlagen geführt. Zugleich wies der Verband Verbraucher allerdings darauf hin, auf „fachgerechte Installation und qualitativ hochwertige Solarstromanlagen“ zu achten. Dass man diesen Hinweis nicht ignorieren sollte, bestätigten Anfang August Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. 2008 hätten die Versicherer – so der Verband – etwa 4.200 Schadensfälle rund um Solaranlagen reguliert. Dies sei ein Anstieg von vierzig Prozent gegenüber dem Vorjahr gewesen.

Solarmarkt wächst kontinuierlich

Der Solarmarkt boomt. Professor Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, prognostizierte dem weltweiten Markt für Photovoltaik im Magazin „photovoltaik“ einen Anstieg um das 50-fache bis zum bis Jahr 2020. Im Jahr 2050 dürfte die Photovoltaik seiner Meinung nach dann zur weltweit wichtigsten Energiequelle geworden sein. Die Deutschen sind eifrig dabei, diesen Trend zu unterstützen. Während Photovoltaikanlagen in Deutschland 2001 erst 76 Gigawattstunden Strom produzierten, waren es im Jahr 2009 bereits 6.578 Gigawattstunden (Quelle: BSW). Selbst produzierter Solarstrom ist für viele Deutsche attraktiv. Aber nicht immer bringen Photovoltaikanlagen nur Freude.

Deutlich mehr Schadensfälle bei Photovoltaik-Anlagen

Die oben im Artikel zitierten Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigen, dass Solaranlagen durchaus auch Anlass zu Ärger geben können. Ein Anstieg der Schadensfälle um vierzig Prozent innerhalb eines Jahres ist schließlich keine zu vernachlässigende Größe, auch wenn abzuwarten bleibt, ob sich hier wirklich ein Trend zu mehr Schäden abzeichnet. Schnee, Sturm und Feuer seien für etwa 66 Prozent der Schäden verantwortlich gewesen, so der Verband. Nun ist zumindest Feuer wohl etwas, gegen das auch die beste Photovoltaikanlage kaum gefeit ist. Bei Sturm und Schneelast mag es allerdings durchaus darauf ankommen, wie gut die Photovoltaik-Anlage selbst ist und wie gut sie installiert wurde.

Nicht jeder Installateur einer Solaranlage ist gleich gut

Auf einem boomenden Markt könnte sich durchaus auch der eine oder andere Anbieter tummeln, der sein Handwerk nur bedingt versteht. Der GDV meldet jedenfalls, dass für viele gemeldete Schäden letztlich der Installateur der Anlage verantwortlich gewesen sei. Der Verband rät deshalb zur Wahl eines qualifizierten und erfahrenen Betriebs und verwies unter anderem auf das Gütesiegel „RAL-Solar“ als Auswahlkriterium. Zudem müsse bei der Installation der Anlage die Statik des Daches geprüft und die Anlage selbst müsse regelmäßig fachgerecht gewartet werden. Als Versicherungsverband machte er darüber hinaus darauf aufmerksam, dass eine private Haftpflichtversicherung mitunter nicht ausreicht, wenn Dritten durch die Solaranlage Schäden entstehen. Wer seinen durch die Anlage produzierten Strom ins öffentliche Netz einspeise, handele als Unternehmer: In diesem Fall sei daher eine Betreiberhaftpflichtversicherung eine gute Wahl. Für eine Photovoltaikanlage irgendeinen Installateur und irgendeinen Lieferanten ohne Blick auf Qualifikationen zu wählen, scheint dagegen keine so gute Wahl zu sein.