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Vielleicht kennen Sie das Phänomen: Wird irgendwann in prominenten Medien über ein UFO berichtet, das jemand gesehen haben will, sehen plötzlich ganz viele Menschen in aller Welt ein UFO, weil a) das Thema in vielen Köpfen herumschwebt und weil b) viele Menschen alles, was irgendwie in der Luft herumschwebt und nicht genau zu identifizieren ist, ebenfalls für ein UFO halten. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht da vielleicht schon zwischen den Themen „UFO“ und „Immobilienblasen“?

Immobilienblase – Beispiel USA

Plötzlich werden potenzielle Immobilienblasen in verschiedenen Teilen der Welt gesichtet: etwa in Australien, in China und in der Schweiz. Anders als beim UFO ist bei der Immobilienblase jedoch zweifelsfrei erwiesen, dass es sie geben kann. Ob allerdings jede Immobilienblase, die jetzt zu drohen scheint, tatsächlich heranreift, bleibt wohl erst einmal abzuwarten. So eine Immobilienblase ist wie ein großer Luftballon, der irgendwann platzt. Eine platzende Immobilienblase entsteht durch eine teils deutliche Überbewertung von Immobilienwerten, der plötzlich ein rasanter Preisverfall folgt. So etwas geschah etwa 2007 in den USA und wurde unter dem Namen Subprimekrise bekannt. Subprime-Markt ist der Begriff für einen Markt mit Hypothekenkrediten für Kreditnehmer mit geringer Bonität (Zahlungskraft). Solche Kredite wurden vor der Subprimekrise in den USA häufig vergeben, wodurch die Nachfrage nach Immobilien stieg, da viele Menschen durch die Kredite das nötige Kapital für den Immobilienkauf erhielten. Das bedeutete auch: Die Immobilienpreise stiegen aufgrund der Nachfrage weiter und weiter an, bis sie schließlich einbrachen, weil die Hausbesitzer ihre Kreditbelastungen nicht mehr tragen konnten und ihre Immobilien auf den Markt warfen. Die Folgen sind hinreichend bekannt.

Aktuelle Warnungen vor Immobilienblasen

Spätestens seit der US-amerikanischen Immobilienblase ist das Wort „Immobilienblase“ bei vielen Menschen bekannt. Eine weitere dieser Blasen traf etwa 2009 Ferienimmobilien in Spanien, deren Preise sich im Vergleich zu 2007 um siebzig Prozent reduzierten. Recherchiert man aktuell zum Thema „Immobilienblase“ im Internet, stößt man auf eine Reihe von wohl begründeten Spekulationen, wo weitere Immobilienblasen demnächst platzen könnten. Beispiel Schweiz: Laut einer Nachricht auf dem Portal „swissinfo.ch“ vom vierten Juli 2010 sieht der Chef der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma), Patrick Raaflaub, im Alpenland „alle Zutaten für eine kräftige Immobilienblase“ aufgrund einer sehr großzügigen Vergabe von Immobilienkrediten. Beispiel China: Hier seien die Preise für Immobilien in Großstädten um bis zu neunzig Prozent geklettert, schrieben die Salzburger Nachrichten am achten Juli 2010. Zugleich gäbe es eine ganze Reihe von Leerständen bei Büro- und Wohnimmobilien. Auch das klingt durchaus nach Zutaten für eine irgendwann platzende Immobilienblase. Beispiel Australien: „Wackelig wie ein Kartenhaus seien die Immobilienmärkte in Australien“, urteilte die Zeitung „Zeit“ in ihrem Onlineportal am dritten Juli 2010. „Der Wohnungsmarkt in Australien sei im internationalen Vergleich der teuerste“, schrieb die Zeit weiter und beruft sich dabei auf eine Studie der Beratungsfirma Demographia: Die „Proportion einer Spekulationsblase sei erreicht“.

Platzen die Blasen?

Und nun? Platzende Immobilienblasen in der Schweiz, in Australien und in China? Vielleicht werden es auch nur Bläschen, sodass die Folgen eher gering bleiben? Gott sei Dank ist die Zukunft nie komplett vorhersehbar. China etwa handelt derzeit: So müssen beispielsweise Käufer von Zweitwohnungen in China mittlerweile die Hälfte des Kaufpreises selbst bezahlen und Käufer erhalten für Dritt- und Viertwohnungen gar kein Fremdkapital durch Bankkredite mehr. Immobilienblasen, die frühzeitig entdeckt werden, platzen vielleicht nicht? Man lässt einfach etwas Luft ab?