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Der Frankfurter Messeturm ist derzeit mit ganz unterschiedlichen Schlagzeilen in den Medien. Das Unternehmen Drees & Sommer stellte im Rahmen der Gewerbe-Immobilienmesse „Expo Real“ Pläne für eine gesteigerte Energieeffizienz des Gebäudes vor. Bis zum Jahr 2016 soll der Primärenergieverbrauch des Gebäudes um vierzig Prozent gesenkt werden. Eher negative Schlagzeilen macht der berühmte deutsche Turm derzeit wegen eines Bestechungsskandals.

Frankfurter Messeturm – zweithöchstes Gebäude Deutschlands

Als der Frankfurter Messeturm nach Plänen des Architekten Helmut Jahn 1991 fertig gestellt wurde, war er mit 257 Metern der höchste Wolkenkratzer der Bundesrepublik. Mittlerweile hat ihn der ebenfalls in Frankfurt liegende Commerzbank Tower allerdings auf Rang ZWEI verdrängt. Auf den 63 Stockwerken des Turms stehen pro Stockwerk etwa 1.200 Quadratmeter Mietfläche zur Verfügung. Architektonisch folgt der Turm dem Stil „amerikanischer Hochhausprojekten des Art Déco“ und ähnelt nach Angaben auf der offiziellen Website des Wolkenkratzers in seiner Form ganz bewusst einer riesig gewordenen antiken Säule.

Der geplante Weg zur Energieeffizienz

Der Frankfurter Messeturm ist ohne Zweifel ein Wahrzeichen der Stadt. Als herausragendes Beispiel für Energieeffizienz gilt der Turm dagegen bis heute nicht. Aber das soll sich ändern. Geplant ist ein bis zum Jahr 2016 sukzessiv durchgeführtes Sanierungsprogramm, das derzeit in Arbeit ist. Geplant wird die Sanierung vom Unternehmen Drees & Sommer, das seinen Kunden Ingenieur-Dienstleistungen und Beratung bei Projekten rund um Immobilien anbietet. Eine unterstützende Beratung erhält „Drees & Sommer“ beim Frankfurter Messerturm vom US-amerikanischen Green-Building-Experten John Picard. Picard ist ein 1957 geborener Architekt und Unternehmer und war eins der ersten Mitglieder in Bill Clintons „Greening of the White House“ – Team. Eine wesentliche Bedeutung sieht „Drees & Sommer“ in der effektiven Planung der gesamten Sanierung. Aus einem ursprünglich sequentiell geplanten Energiekonzept soll ein Gesamtkonzept werden, in dem Faktoren wie Lüftung, Fassade, Kühlung und Heizung geschickt ineinander greifen. Bereits im nächsten Jahr soll der Messeturm die LEED-Zertifizierung in Silber erreichen. „LEED“ steht für „Leadership in Energy and Environmental Design“ und ist ein 1998 etabliertes US-amerikanisches Klassifizierungssystem für die Nachhaltigkeit von Immobilien.

Die Bad News rund um den Messeturm

Eher zu den „Bad News“ gehören die jüngsten Schlagzeilen rund um einen Bestechungsskandal. Für Aufträge von der Messeturm-Betreibergesellschaft soll ein 58 Jahre alter Ingenieur zwischen 2002 und 2006 etwa 140.000 Euro Bestechungsgeld an zwei Manager der Gesellschaft gezahlt haben. Der Fall wird beim Landgericht Frankfurt behandelt. Laut Medienberichten hat der Ingenieur die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft vor Gericht mittlerweile als „weitgehend zutreffend“ bezeichnet. Ein hoher Wolkenkratzer ist halt nicht nur der Sonne sehr nahe. Er wirft bisweilen auch lange und dunkle Schatten.