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20 Prozent des insgesamt in Deutschland ausgestoßenen Kohlendioxids und 40 Prozent der Endenergie werden in Deutschland allein im Immobiliensektor verbraucht. 

Um Energien zu sparen, haben Immobilienbesitzer zahlreiche Sanierungsmöglichkeiten, über Fassadenisolierung, Fensteraustausch bis hin zur Dachdämmung. KfW-Programme unterstützen diese Maßnahmen durch günstige Kredite, die jedoch nach aktuellen Angaben des Deutschen Mieterbundes zumindest von privater Seite noch nicht hinreichend genutzt werden. Lediglich 7 Prozent der privaten Vermieter, die einen Marktanteil von rund 44 Prozent repräsentieren, haben bislang in eine Sanierung ihrer Immobilie investiert. Fraglich ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob der Anteil zukünftig steigen wird, denn seit 1. September haben sich die Kreditbedingungen verschlechtert, ab kommendem Jahr wird sich voraussichtlich auch das Förderbudget reduzieren. 

Private Vermieter scheuen sich bislang, mit hohen Summen in Vorleistung zu treten, die sich erst über einen längeren Zeitraum amortisieren. Elf Prozent der Sanierungssumme dürfen vom Vermieter pro Jahr maximal auf die Miete aufgeschlagen werden, nimmt man die Kreditzinsen hinzu, kann es schon einige Jahre dauern, bis der Vermieter die Summe durch die Mieteinnahmen wieder ausgeglichen hat. Die Vermieterseite zögert zudem oft, mit den Mietern den Nutzen der Maßnahmen im Verhältnis zur Mieterhöhung zu erörtern bzw. ggf. auch zu diskutieren. Natürlich geben auch einige Märkte eine entsprechende Mieterhöhung gar nicht her, wodurch der Vermieter zunächst auf seinen Kosten sitzen bleibt. 

Experten auf Mieteseite als auch Vertreter von Eigentümern weisen dagegen auf die Nachhaltigkeit der Sanierungsmaßnahmen und ihren Nutzen in der Zukunft hin. Denn bei der Entwicklung der Heizkosten sind nach wie vor stetige Aufwärtstendenzen ersichtlich. Gleichzeitig fordern die Experten aber auch bessere Konditionen für die Eigentümer, beispielsweise kürzere Abschreibungsfristen. Diese betragen heute je nach Sanierungsumfang bis zu 50 Jahre. Der Deutsche Mieterbund spricht sich zudem für eine bessere staatliche Förderung aus, den Umfang von Mieterhöhungen dann eindämmen würde. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, allen bei der Heizversorgung deutscher Haushalte bis zum Jahr 2020 31 Millionen Tonnen Kohlendioxid einzusparen. 

Ob dieses Ziel bei einer gleichzeitigen Kürzung der Förderprogramme wirklich zu realisieren ist? Hier bleibt ein großes Fragezeichen stehen.