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3,4 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet etwa 2,61 Milliarden Euro soll das General-Motors-Building in New York City (USA) nach dem Verkauf eines Anteils von vierzig Prozent am Gebäude an eine chinesisch-brasilianische Investorengruppe wert sein. Damit ist es nun angeblich das teuerste Gebäude der USA, meldeten diverse Medien Anfang Juni. Da ist es vielleicht an der Zeit, sich dieses Juwel einmal etwas genauer anzusehen? Vielleicht ja!

215 Meter – Bauklotz mit Marmor

Die Form des General-Motors Buildings in New York City wirkt ein bisschen so wie ein rechteckiger Bauklotz. Der Wolkenkratzer erstreckt sich mit seinen fünfzig oberirdischen und zwei unterirdischen Stockwerken etwa 215 Meter in die Höhe und schließt oben mit einem Flachdach ab. Das Gesamtgebäude ist knapp zwei Millionen Quadratfuß groß, was umgerechnet etwa 185.806 Quadratmetern entspricht. Gebaut wurde die Immobilie zwischen 1964 und 1968. Die Architekten waren damals „Edward Durell Stone & Associates“ sowie „Emery Roth & Sons“. Reizvoll ist die Vorhängefassade des Wolkenkratzers aus weißem Marmor. Weitere dominierende Materialien sind Stahl und Glas.

Das Unternehmen Boston Properties bezeichnet das General Motors Building als Kronjuwel in Manhattans Skyline. „Seine einmalige Marmor-Fassadenverkleidung und sein modernes Klassikdesign machen das Gebäude zu einem der am meisten nachgefragten Büro- und Einzelhandelsgebäude in der Welt“, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Das mag dann einer der Gründe sein, warum das General Motors Building zum vermutlich teuersten der USA geworden ist. Aber es gibt weitere Gründe. Sucht man nach ihnen, kommen zusätzlich a) die Lage und b) die Mieter in Frage. Der Wolkenkratzer liegt reizvoll an der südöstlichen Ecke des Central Parks in Manhattan. Mieter im Gebäude sind unter anderem Estée Lauder sowie der Flagshipstore des 1862 gegründeten Spielzeug-Unternehmens AO Schwarz, der heute als ältestes Spielzeug-Geschäft der USA gilt. Ebenso bekannt wie das Spielzeug-Geschäft oder sogar bekannter ist der Apple-Flagshipstore, den man durch einen Glaswürfel betrifft, der heute als eine architektonische Sehenswürdigkeit New Yorks bezeichnet wird.

Eine chinesisch-brasilianischer Gemeinschaftskauf

Das General Motors Building trägt seinen Namen aufgrund seines ersten Eigentümers, des US-Autobauers. Seit den 60er Jahren haben sich die Eigentumsverhältnisse aber mehrfach geändert. Auffallend ist dabei, wie sich die Kaufpreise entwickelt haben: Donald Trump soll den Wolkenkratzer 1998 für 878 Millionen US-Dollar gekauft haben. Bereits 2003 investierte die Macklowe Organization dann bereits 1,4 Milliarden Dollar in das General Motors Building, berichtet die österreichische Zeitung „Der Standard“. 2008 wurde der Wolkenkratzer abermals verkauft, dieses Mal für 2,8 Milliarden US-Dollar, heißt es in der Zeitung weiter.

Das bereits erwähnte Unternehmen Boston Properties hält nach dem Kauf im Jahr 2008 insgesamt 60 Prozent des Wolkenkratzers und hat damals eine Gruppe weiterer Investoren als passive Partner am Wolkenkratzer beteiligt. Zu ihnen gehörten Goldman Sachs sowie Staatsfonds aus dem Mittleren Osten, berichtete die New York Times (NYT) am dritten Juni 2013. Der 60-Prozent-Anteil von Boston Properties bleibt vom aktuellen Verkauf des 40-Prozent-Anteils am Gebäude unberührt. Die 40 Prozent gehörten zwei Investmentfonds, die jeweils 20 Prozent gehalten haben, und haben nun den Besitzer gewechselt. Käufer ist einerseits die Familie von Zhang Xin. Er ist Geschäftsführer der in Bejing ansässigen Gesellschaft für Projektentwicklungen Soho China Ltd., die viele Bürogebäude in Beijing und Shanghai gebaut hat, berichtet die NYT. Die Familie von Zhang Xin kooperierte beim Kauf mit der Bankiersfamilie Safra aus Brasilien.

New York City – die Büromieten steigen

Die Preisentwicklung beim General Motors Building, die gute Lage und die attraktiven Mieter dürften drei der ausschlaggebenden Gründe für die chinesisch-brasilianische Kooperation gewesen sein, den Anteil am Wolkenkratzer zu kaufen. Hinzu kommen möglicherweise die aktuellen Entwicklungen auf dem New Yorker Büromarkt. Erst im Januar 2013 wurde der Verkauf eines anderen Wolkenkratzers in New York bekannt, der damals laut Zeitung „Der Standard“ der höchste Preis gewesen ist, „der für ein einzelnes Bürogebäude in den USA innerhalb der letzten zwei Jahre“ gezahlt wurde. Sony verkaufte ihre New Yorker Zentrale damals für 1,1 Milliarden US-Dollar an ein Konsortium um die Chetrit Group. Sony hatte das Gebäude selbst 1992 für 236 Millionen US-Dollar erworben und konnte damit beim jetzigen Verkauf ein Plus von 685 Millionen US-Dollar verbuchen, berichtet „Der Standard“ weiter.

Zahlen, die Käufer von Büroimmobilien in New York gefallen dürften, präsentierte auch Ray Torto, Global Chief Economist bei CBRE, in einem Interview mit dem Magazin „Cash“ am 23. Mai 2013. Ray Torto sieht zwar bei der Performance-Entwicklung von US-Büromärkten im Jahr 2013 die Städte Austin/Texas, Boston, San Francisco und Dallas vorn. New York kommt erst auf Rang 14. Die Stadt wird laut Prognose aber immer noch ein Mietwachstum von etwa 4,7 Prozent erreichen, berichtet Torto weiter. Da ist es vielleicht ganz gut, ein Stück General Motors Building zu besitzen?