You are currently viewing Frankfurt am Main – Bauen in die Höhe gegen Wohnungsmangel

Bisweilen wird es in größeren Städten recht eng. Frankfurt am Main ist ein Beispiel für solche eine Stadt, in der es beim Wohnraum immer wieder zu Engpässen kommt. Die große deutsche Bankenstadt hat deshalb gemeinsam mit ihren Bürgern den ersten Entwurf eines Konzepts vorgelegt, mit dem ebenso mehr Wohnungen als auch mehr Grün und mehr Platz für Fußgänger in der Innenstadt angepeilt werden. Der Entwurf wird jetzt im Planungsdezernat ausgestellt. Ein wesentliches Element der Planung ist eine „moderate Nachverdichtung“ in der Innenstadt, durch die bestehende Innenstadtflächen besser genutzt werden sollen. Frankfurt am Main will dabei einmal mehr den Himmel erobern.

Frankfurt braucht mehr Raum

Laut dem „Bericht 2009 Wohnungsmarkt“ des Frankfurter Amtes für Wohnungswesen fehlten 2008 insgesamt 4.535 Wohnungen (Wohnungsdefizit) in der Stadt. Für Hundert Haushalte standen durchschnittlich 98,7 Wohnungen zur Verfügung. Das klingt erst einmal nicht komplett dramatisch. Es macht aber bereits deutlich, dass der Nachfrage nach Wohnraum in Frankfurt am Main nicht Wohnraum in ausreichender Menge gegenübersteht. Mit einem sinkenden Wohnungsbedarf kann die Stadt vermutlich auch nicht rechnen. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2009 geht von einem um 3,1 Prozent gestiegenen Wohnungsbedarf in der Bankenstadt bis zum Jahr 2025 aus. Damit sieht sich Frankfurt zwar weniger Herausforderungen konfrontiert als etwa München mit seiner prognostizierten Steigerung des Wohnungsbedarfs um dreizehn Prozent, doch ohne passende Maßnahmen dürften auch in der hessischen Großstadt die Platzprobleme weiter reifen. Bauland, so Frankfurts Planungsdezernent Edwin Schwarz, gäbe es in der Stadt jedenfalls nur noch für etwa 20.000 Menschen.

Neue Pläne für die Frankfurter Innenstadt

Bei insgesamt elf Veranstaltungen haben zweihundert Bürgerinnen und Bürger in der jüngeren Vergangenheit gemeinsam mit der Stadt an der Zukunft der Innenstadt Frankfurts gearbeitet. Die Ergebnisse des Prozesses wurden der Öffentlichkeit bereits im August 2010 präsentiert und können jetzt im Oktober in einer Ausstellung im Planungsdezernat besichtigt werden. Die ausgestellten Pläne sind als Entwürfe gedacht, an denen weiterhin gearbeitet wird. Zusätzlicher Wohnraum wird nach aktuellem Stand der Planung beispielsweise in die Höhe gebaut: Dafür sollen etwa relativ niedrige Häuser aus den 50er Jahren aufgestockt und auch neue Hochhäuser teils nach Abriss von bestehenden Gebäuden entstehen. Fachleuten zufolge, könnte auf diese Weise eine vierstellige Zahl neuer Wohnungen entstehen. Bauen in die Höhe scheint für keine andere Stadt ein besser passender Weg zu mehr Wohnraum zu sein als für die Bankenstadt, die für ihre Skyline berühmt ist und die höchsten Wolkenkratzer des Landes auf ihrem Territorium vereint.

Wohnraum im Gesamtkonzept Innenstadt

Die Pläne zusätzlicher Bauten in die Höhe sollen jedoch kein Schnellschuss sein, um mehr Wohnraum auf Kosten von Lebensqualität innerhalb der Stadt zu schaffen. Laut Frankfurts Planungsdezernent Edwin Schwarz sei man etwa von der Idee abgekommen, grüne Innenhöfe neuen Wohnhäusern zu opfern. Gerade das Bauen in die Höhe soll auch Raum für neue Plätze und Grünanlagen schaffen. Weiteres Ziel des derzeit vorgestellten Innenstadtkonzepts sei mehr Raum für Fußgänger, ohne dabei den Verkehr aus der Innenstadt zu verdrängen. Wer sich also angesichts Frankfurts hoch hinaus reichender Pläne für mehr Wohnraum an alte Konzepte mit schnell hochgezogenen Hochhaussiedlungen und ohne Rücksicht auf die Lebensqualität erinnert fühlt, kann wohl beruhigt werden: Auch die Stadtplanung und die Konzeptionen für Wohnen in der Stadt entwickeln sich weiter. Sie beziehen heute oftmals viele Beteiligte in die Planungen ein und haben auch das Ziel einer lebens- und liebenswerten Stadt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hagen Falkenbach

    Das kann man sich kaum vorstellen das Flächen so rar sind. wenn man die vergammelden Häuser ehemaligen US armeebeständen an der Giessener Straße in der Nähe der U-Bahnhaltestelle sieht. Oder genaus runterrgekommen die Häuser and er Eschersheimer Landstraße Ecke Miquel Allee. Auch das Gelände der Post zwischen der Friedberger und der Gießener liegt brach. Ich glaub nicht das die Post da noch großen bedarf dran hat. Aber Diese Flächen sind in diesem Plan sicher schon enthalten.

Kommentare sind geschlossen.