You are currently viewing Schaeffler 2.0 in Bamberg – autofrei für alle Generationen

„Schaeffler 2.0“ klingt ein bisschen nach der neuesten Version irgendeiner Software. Auch wenn die Assoziation möglicherweise gewollt ist, führt sie in die Irre. „Schaeffler 2.0“ ist vielmehr der Name eines geplanten Mehrgenerationen-Stadtteils in der bayerischen Stadt Bamberg. Glaubt man dem Unternehmen Conwert Immobilien Invest SE, handelt es sich um den ersten autofreien Mehrgenerationen-Stadtteil Bayerns. Für das Projekt gründete das Unternehmen vor kurzer Zeit ein Joint Venture mit der Denkmalneu GmbH.

Über 100 Jahre Industriegeschichte

Wenn Schaeffler 2.0 der neue geplante Stadtteil in Bamberg ist, wird 1.0 wohl das ehemalige Industrieareal sein, auf dem der Stadtteil entsteht. Das gesamte Gelände ist etwa 5,3 Hektar groß und gilt als größte Industriebrache nahe der Innenstadt Bambergs. Industrielle Produktion prägte das Areal über ein Jahrhundert lang. 1885 entstand hier die die „Mechanische Seilerwarenfabrik AG“, die sich 1963 auflöste. Anschließend kam der Teppichproduzent Schaeffler, der dem Areal seinen Namen gab. 1989 kauften Belgier Schaeffler auf und läuteten das Ende der Produktion in Bamberg an. Danach passierte lange Zeit nicht sonderlich viel auf dem Areal. Nun soll mit Schaeffler 2.0 allerdings wieder Leben ins Areal zwischen Jäckstraße, Lichtenhaidestraße und Margaretendamm kommen.

Die Zukunft auf dem Schaeffler-Areal

Insgesamt sollen 507 Wohnungen gebaut werden, wobei im ersten Bauabschnitt 122 Studenten-Wohnungen entstehen, die aktuell bereits gebaut werden und verkauft sind. Aber nicht nur Studenten sollen sich im neuen Stadtteil ansiedeln, schließlich wäre der Name „Mehrgenerationen-Stadtteil“ dann kaum gerechtfertigt. Für weitere Umnutzungen werden die denkmalgeschützten Bestandsbauten genutzt und teils durch Anbauten erweitert. In der ehemaligen Fabrikhalle werden sechzig Lofts entstehen. Im ehemaligen Langbau der Seilerei wird Kleingewerbe die Nahversorgung der Bewohner im neuen Stadtviertel sichern. Aus den Backsteinhallen mit Shed-Dach werden Stadthäuser, während die ehemalige Comptoirsvilla auf dem Areal voraussichtlich zukünftig als gemischte Wohn- und Gewerbefläche dient. Geplant sind zudem unter anderem weitere Reihenhäuser, Doppelhäuser, ein zweites Studenten-Wohnheim sowie ein zentraler Platz als öffentlicher Ort der Begegnung für die Bewohner. Geplant sind außerdem ein Aktiv- und ein Entspannungspark als Grünflächen fürs Areal und auch der markante Turm, der als Wahrzeichen gilt, wird umgenutzt. Die Keller im Areal werden voraussichtlich in Parkfläche für etwa 550 Autos umgewandelt, sodass das oberirdische Areal autofrei wird.

Eine Online-Plattform für den Vertrieb

Das gesamte Projekt soll bis Anfang 2014 realisiert sein. Insgesamt wird das Vertriebs-Volumen aller geplanten Wohnungen bei etwa 100 Millionen Euro liegen. Conwert möchte die weiteren Teilprojekte von Schaeffler 2.0 nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts und bei erfolgreichem Verkauf sukzessive bauen, um so das Risiko des Gesamtprojekts zu minimieren. Gemeinsam mit der Denkmalneu GmbH betreibt Conwert Immobilien Invest die Plattform Denkmalneu.com. Sie soll dem exklusiven Vertrieb der Wohnungen dienen, die beim Projekt Schaeffler 2.0 geplant sind. Darüber hinaus sollen hier künftig bis zu 300 weitere Wohneinheiten pro Jahr vertrieben werden. „Mit dieser Allianz bauen wir unsere Vertriebsaktivitäten in einem wichtigen Wachstumszentrum in Deutschland gezielt weiter aus“, wird Jürgen F. Kelber, Geschäftsführender Direktor von Conwert, in der Pressemeldung des Unternehmens vom 27. April 2012 zitiert. Damit könnte sich eine Erfolg versprechende Kooperation etablieren. Bamberg kann sich derweil auf einen neuen Stadtteil freuen.

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