Immobiliensachverständige für Immobilienbewertung in Großostheim

Immobilienmarkt Großostheim

Einleitung

Großostheim, eine Gemeinde im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken, zeichnet sich durch ihre attraktive Lage im Rhein-Main-Gebiet aus. Die Nähe zu wirtschaftlich starken Städten wie Aschaffenburg und Frankfurt sowie die gute Anbindung an Verkehrsnetze machen Großostheim zu einem begehrten Wohn- und Investitionsstandort. Dieser Bericht beleuchtet die aktuelle Lage des Immobilienmarktes in Großostheim, einschließlich Preisentwicklungen, Angebotssituation, Nachfrage, Mietpreise und zukünftiger Trends. Der Fokus liegt auf Wohnimmobilien (Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Reihenhäuser) sowie ausgewählten Gewerbeimmobilien.

1. Marktüberblick

Der Immobilienmarkt in Großostheim zeigt sich im Jahr 2025 stabil mit einer moderaten, aber positiven Preisentwicklung. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt hoch, getrieben durch die Attraktivität der Region für Familien, Pendler und Investoren. Die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser variieren je nach Lage, Baujahr, Ausstattung und Größe, wobei die Spanne zwischen einfachen und hochwertigen Objekten groß ist. Trotz einer leichten Abschwächung der Preisdynamik im Vergleich zu den Boomjahren vor 2023 bleibt der Markt wettbewerbsfähig, insbesondere in bevorzugten Wohnlagen wie Ringheim oder Pflaumheim.

2. Kaufpreise für Wohnimmobilien

Eigentumswohnungen

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Großostheim liegt im Jahr 2025 bei etwa 3.100 bis 3.850 EUR. Kleinere Wohnungen (bis 60 m²) weisen tendenziell höhere Quadratmeterpreise auf, oft zwischen 3.800 und 4.100 EUR, da sie besonders bei Singles, jungen Paaren und Investoren gefragt sind. Größere Wohnungen (über 90 m²) bewegen sich im Bereich von 3.600 bis 3.800 EUR pro Quadratmeter. Besonders attraktiv sind moderne Neubauwohnungen oder sanierte Objekte mit Balkon, Terrasse oder guter Verkehrsanbindung, die Preise bis zu 5.100 EUR pro Quadratmeter erreichen können. Einfachere Wohnlagen oder ältere Baujahre (vor 1969) liegen oft zwischen 2.600 und 3.000 EUR pro Quadratmeter.

Häuser

Für Häuser liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis zwischen 2.900 und 3.800 EUR. Einfamilienhäuser kosten im Schnitt etwa 3.100 bis 3.200 EUR pro Quadratmeter, während Doppelhaushälften und Reihenhäuser aufgrund ihrer kompakten Bauweise teurer sein können (bis zu 3.900 EUR pro Quadratmeter). Bungalows und ältere Einfamilienhäuser aus den 1930er- bis 1960er-Jahren liegen oft am unteren Ende der Preisspanne (ca. 2.500 bis 2.900 EUR pro Quadratmeter), insbesondere wenn Renovierungsbedarf besteht. Hochwertige Immobilien, wie moderne Stadtvillen oder Objekte mit großem Grundstück und guter Ausstattung, können Preise von bis zu 5.500 EUR pro Quadratmeter erreichen.

Preisentwicklung

Im Vergleich zu 2024 sind die Wohnungspreise um etwa 1,2 bis 3,2 % gestiegen, während die Hauspreise eine Steigerung von 0,3 bis 2,2 % verzeichnen. Diese moderate Entwicklung spiegelt eine Stabilisierung des Marktes wider, nachdem die Preise in den Jahren 2022 und 2023 teilweise stärker schwankten. Die Preise in guten Wohnlagen zeigen dabei eine stärkere Dynamik als in einfachen Lagen, wo vereinzelt sogar leichte Rückgänge zu beobachten sind.

3. Mietpreise

Die Mietpreise in Großostheim sind ebenfalls gestiegen, bleiben jedoch im Vergleich zu den Kaufpreisen moderater. Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt bei etwa 8,50 bis 12,00 EUR pro Quadratmeter, abhängig von Lage, Baujahr und Ausstattung. In guten Lagen und bei neueren Immobilien (nach 2015) können Mieten bis zu 14,50 EUR pro Quadratmeter erreichen, während ältere Wohnungen in einfachen Lagen bei etwa 8,00 EUR pro Quadratmeter liegen. Besonders gefragt sind 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen mit 60 bis 90 m², die Mieten zwischen 9,50 und 11,00 EUR pro Quadratmeter erzielen. Möblierte Wohnungen oder Objekte mit Extras wie WLAN oder Einbauküche liegen im oberen Bereich des Mietpreisspiegels.

4. Angebot und Nachfrage

Angebot

Das Angebot an Wohnimmobilien in Großostheim ist vielfältig, wobei die Anzahl der verfügbaren Objekte im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen ist. Der Markt umfasst sowohl Bestandsimmobilien als auch vereinzelte Neubauprojekte, insbesondere Doppelhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser. Aktuell sind etwa 50 bis 60 Kaufobjekte (Häuser und Wohnungen) sowie rund 10 bis 15 Mietwohnungen auf dem Markt. Besonders häufig sind Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen. Gewerbeimmobilien, wie Bürogebäude oder vermietete Mehrfamilienhäuser mit Ladengeschäften, sind seltener, aber für Investoren interessant.

Nachfrage

Die Nachfrage bleibt hoch, insbesondere für bezahlbare Einfamilienhäuser und Reihenhäuser in ruhigen Lagen wie Ringheim oder am Stadtrand. Familien schätzen die Nähe zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und die gute Verkehrsanbindung. Eigentumswohnungen, insbesondere in gepflegten Mehrfamilienhäusern, sind bei jungen Paaren und Investoren beliebt, die von der Nähe zu Aschaffenburg und Frankfurt profitieren. Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist ebenfalls stark, da viele Pendler und junge Berufstätige flexibles Wohnen bevorzugen. Hochwertige Immobilien mit modernen Features (z. B. Fußbodenheizung, Energieeffizienzklasse A/B) finden besonders schnell Käufer oder Mieter.

5. Besondere Immobilienarten

• Renovierungsbedürftige Immobilien: Ältere Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser aus den 1930er- bis 1970er-Jahren bieten Potenzial für Investoren und Handwerker. Diese Objekte sind oft günstiger (ca. 2.500 bis 3.000 EUR pro Quadratmeter), erfordern jedoch Investitionen in Modernisierung.

• Luxusimmobilien: Exklusive Stadtvillen, modernisierte Zweifamilienhäuser oder Anwesen mit großem Grundstück (über 500 m²) und Features wie Swimmingpool oder PV-Anlage erzielen Spitzenpreise (ab 5.000 EUR pro Quadratmeter).

• Gewerbeimmobilien: Vermietete Mehrfamilienhäuser mit Ladengeschäften oder Bürogebäude bieten Renditen von etwa 5 bis 6 % und sind für Kapitalanleger attraktiv. Preise für solche Objekte liegen oft bei 1,5 bis 2,5 Millionen EUR, abhängig von Größe und Vermietungsgrad.

6. Einflussfaktoren auf den Immobilienmarkt

• Lage und Infrastruktur: Großostheims Nähe zu Aschaffenburg (ca. 10 km) und Frankfurt (ca. 40 km) sowie die Anbindung an die A3 und den öffentlichen Nahverkehr fördern die Nachfrage. Stadtteile wie Ringheim oder Pflaumheim sind besonders gefragt wegen ihrer ruhigen, grünen Lage.

• Zinsentwicklung: Die erwarteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 2025 könnten die Nachfrage nach Immobilien weiter ankurbeln, da Finanzierungen erschwinglicher werden.

• Demografische Entwicklung: Die wachsende Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet und die Attraktivität Großostheims für Familien und Pendler stützen den Markt.

• Energieeffizienz: Objekte mit guter Energieeffizienz (z. B. nach KfW-Standards) sind gefragter, da Käufer und Mieter zunehmend auf Nachhaltigkeit und niedrige Nebenkosten achten.

7. Zukunftsausblick

Für 2025 wird eine stabile bis leicht steigende Preisentwicklung erwartet, insbesondere für Eigentumswohnungen und moderne Häuser. Die Nachfrage wird durch die gute Lage und die Infrastruktur weiter gestützt, während mögliche Zinssenkungen den Markt beleben könnten. Neubauprojekte, insbesondere energieeffiziente Doppel- und Reihenhäuser, könnten das Angebot erweitern und den Preisdruck in bestimmten Segmenten mildern. Für Investoren bieten vermietete Mehrfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien weiterhin attraktive Renditechancen, insbesondere in zentralen Lagen. Langfristig bleibt Großostheim ein wachstumsstarker Standort im Rhein-Main-Gebiet, wobei die Preisentwicklung stark von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und den Zinsentscheidungen abhängt.

8. Fazit

Der Immobilienmarkt in Großostheim ist im Jahr 2025 von Stabilität und moderatem Wachstum geprägt. Die Preise für Eigentumswohnungen (ca. 3.100–3.850 EUR/m²) und Häuser (ca. 2.900–3.800 EUR/m²) spiegeln die hohe Nachfrage wider, während Mietpreise (ca. 8,50–12,00 EUR/m²) erschwinglich bleiben. Die Vielfalt des Angebots, von renovierungsbedürftigen Bestandsimmobilien bis hin zu modernen Neubauten, bietet Chancen für verschiedene Käufer- und Investorengruppen. Großostheims attraktive Lage und Infrastruktur machen die Gemeinde zu einem gefragten Wohn- und Investitionsstandort mit positivem Ausblick für die Zukunft.

Umgebung von Großostheim

Der Landkreis Aschaffenburg ist gleichzeitig der bevölkerungsreichste Landkreis in Unterfranken und unmittelbar nach Ansbach der bevölkerungsreichste in Franken. Die gleichnamige kreisfreie Stadt Aschaffenburg ist zudem mit circa 67.840 Einwohnern die größte im Landkreis gefolgt von Alzenau (etwa 19.062) und Hösbach (circa 13.050) Einwohner. Mömbris überschreitet mit rund 11.750 Einwohner gerade noch die 10.000er Marke, wogegen Goldbach (ca. 9.810), Bessenbach (5.700), Haibach (8.500), Kahl am Main (7.900), Karlstein am Main (8.100), Kleinostheim (8.200), Mainaschaff (8.900) und Stockstadt a. Main (etwa 7.730) deutlich unter dieser Grenze zurückbleiben. Hinzu kommen eine Vielzahl Gemeinden, welche deutlich unter der 5.000er Marke zu finden sind, wie zum Beispiel Waldaschaff (etwa 4.054), Schöllkrippen (4.200), Johannesberg (3.895) oder Sailauf (knapp 3.626) Einwohner. Das Schlußlicht hingegen bildet deutlich abgeschlagen Heinrichsthal mit gerade einmal rund 842 Einwohner.