Immobiliensachverständige für Immobilienbewertung in Heimenkirch

Immobilienmarkt Heimenkirch

Einleitung

Heimenkirch, eine idyllische Gemeinde im Allgäu, Bayern, zeichnet sich durch ihre ländliche Lage, gute Anbindung an die Region Bodensee und eine hohe Lebensqualität aus. Der Immobilienmarkt in Heimenkirch spiegelt die Attraktivität der Region wider, die sowohl von Eigennutzern als auch von Kapitalanlegern geschätzt wird. Dieser Bericht analysiert den aktuellen Stand des Immobilienmarkts in Heimenkirch, einschließlich Kauf- und Mietpreise, Angebotssituation, Trends und zukünftiger Entwicklungen, basierend auf verfügbaren Marktinformationen.

Marktübersicht

Der Immobilienmarkt in Heimenkirch ist geprägt von einer Mischung aus Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Die Gemeinde bietet vorwiegend einfache bis gute Wohnlagen, die durch die Nähe zur Natur und die gute Infrastruktur attraktiv sind. Die Nachfrage nach Immobilien ist stabil, getrieben von Familien, die das ländliche Umfeld schätzen, sowie von Pendlern, die die Nähe zu Lindau, Wangen im Allgäu und dem Bodensee nutzen. Kapitalanleger zeigen ebenfalls Interesse, insbesondere an Mehrfamilienhäusern mit Mietpotenzial.

Kaufpreise

Die Kaufpreise in Heimenkirch variieren je nach Immobilientyp, Baujahr und Ausstattung. Für Bestandsimmobilien (älter als drei Jahre) liegen die Preise für Einfamilien- oder Doppelhäuser im Durchschnitt bei etwa 1.900 bis 2.000 €/m². Neubauhäuser in vergleichbaren Lagen kosten durchschnittlich 2.150 bis 2.300 €/m², was auf höhere Baukosten und moderne Ausstattung zurückzuführen ist. Eigentumswohnungen aus dem Bestand werden zu etwa 1.600 bis 1.700 €/m² angeboten, während Neubauwohnungen Preise von 2.200 bis 2.300 €/m² erreichen.

Beispiele aus dem aktuellen Angebot zeigen, dass ein Einfamilienhaus mit 226 m² Wohnfläche und 1.050 m² Grundstück für etwa 889.000 € angeboten wird, während eine 2-Zimmer-Wohnung mit 53 m² und Terrasse für rund 195.000 € verfügbar ist. Größere Objekte, wie ein Mehrfamilienhaus mit 341 m² und 14 Zimmern, erreichen Kaufpreise von bis zu 975.000 €.

Eine bemerkenswerte Entwicklung ist der Rückgang der Preise für Bestandswohnungen um etwa 8,5 % in den letzten Jahren, was auf eine größere Verfügbarkeit oder geringere Nachfrage in diesem Segment hinweisen könnte. Dennoch bleibt der Markt für Häuser stabil, da die Nachfrage nach Eigenheimen in ländlichen Gegenden hoch bleibt.

Mietpreise

Die Mietpreise in Heimenkirch haben in den letzten Jahren eine deutliche Steigerung erfahren. Der aktuelle Mietspiegel für 2024 gibt eine durchschnittliche Kaltmiete von 10,02 €/m² an, zuzüglich Nebenkosten von etwa 2,60 €/m², was eine Warmmiete von 12,62 €/m² ergibt. Im Vergleich zu 2018, als die Kaltmiete bei 8,07 €/m² lag, entspricht dies einem Anstieg von rund 24 % über sechs Jahre.

Für Bestandswohnungen liegen die Mietpreise bei etwa 6,80 €/m², während Neubauwohnungen vergleichbare Werte von 6,80 bis 6,90 €/m² erreichen. Mietpreise für Häuser aus dem Bestand betragen rund 6,40 €/m², Neubauhäuser sind mit etwa 5,90 €/m² etwas günstiger, was auf spezifische Marktbedingungen oder Vertragsstrukturen hinweisen könnte. Besonders kleine Wohnungen, wie 20 m² Appartements, sind mit 8,50 €/m² teurer, da sie eine Nischengruppe ansprechen.

Die starke Mietpreissteigerung für Bestandswohnungen (ca. 10,5 % im Betrachtungszeitraum) zeigt die hohe Nachfrage nach Mietwohnungen in Heimenkirch, insbesondere durch junge Paare, Pendler und ältere Menschen, die kleinere Einheiten suchen. Die Mietpreisbremse begrenzt die Mietpreise in angespannten Märkten auf maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete, was in Heimenkirch relevant sein könnte.

Angebotssituation

Das Angebot an Immobilien in Heimenkirch ist begrenzt, was typisch für kleinere Gemeinden im Allgäu ist. Aktuelle Immobilienportale listen nur wenige Objekte, darunter Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und vereinzelt Eigentumswohnungen. Beispielsweise sind derzeit etwa 14 Immobilien in Heimenkirch verfügbar, darunter ein Einfamilienhaus mit 125 m² Wohnfläche und 1.074 m² Grundstück für 889.000 € sowie eine vermietete 2-Zimmer-Wohnung mit 53 m² für 198.000 €.

Grundstücke sind ebenfalls selten, wobei ein Baugrundstück in der Umgebung (z. B. Lindau) mit 1.249 m² für 1.450.000 € angeboten wird. Die geringe Verfügbarkeit von Baugrundstücken treibt die Preise für Bauland nach oben und erschwert den Zugang für private Bauherren. Provisionsfreie Angebote sind kaum vorhanden, und die meisten Immobilien werden über Makler vermittelt, die mit der regionalen Marktsituation vertraut sind.

Markttrends

Der Immobilienmarkt in Heimenkirch zeigt mehrere Trends, die für Käufer, Verkäufer und Investoren relevant sind:

1. Stabile Nachfrage nach Eigenheimen: Einfamilienhäuser und Doppelhäuser bleiben gefragt, da Familien die ländliche Lage und die Nähe zu Städten wie Lindau schätzen. Die Preise für Häuser sind stabil, mit moderatem Wachstum.

2. Wachsende Mietpreise: Die starke Mietpreissteigerung deutet auf eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen hin, insbesondere in guten Lagen. Dies macht Heimenkirch attraktiv für Kapitalanleger, die in Mehrfamilienhäuser oder vermietete Wohnungen investieren.

3. Rückgang der Preise für Bestandswohnungen: Der Preisrückgang bei Bestandswohnungen könnte Käufern Chancen bieten, günstiger in den Markt einzusteigen, insbesondere bei renovierungsbedürftigen Objekten.

4. Knappes Angebot an Baugrundstücken: Die geringe Verfügbarkeit von Bauland begrenzt den Neubau und treibt die Preise für Grundstücke nach oben, was die Kosten für Bauherren erhöht.

5. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Neubauten in Heimenkirch setzen zunehmend auf moderne Standards wie Wärmepumpen und Fußbodenheizung, was die Betriebskosten senkt und die Attraktivität erhöht.

Zukünftige Entwicklungen

Die Zukunft des Immobilienmarkts in Heimenkirch wird von mehreren Faktoren beeinflusst:

• Demografischer Wandel: Die alternde Bevölkerung könnte die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen und kleineren Einheiten erhöhen. Gleichzeitig ziehen junge Familien in die Region, was die Nachfrage nach Einfamilienhäusern stützt.

• Infrastruktur und Anbindung: Die gute Verkehrsanbindung an Lindau, Wangen und den Bodensee sowie die Nähe zu Österreich und der Schweiz machen Heimenkirch für Pendler attraktiv. Geplante Infrastrukturprojekte könnten die Nachfrage weiter steigern.

• Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Steigende Zinsen und Baukosten könnten den Markt kurzfristig dämpfen, während die langfristige Attraktivität der Region durch den Tourismus und die Lebensqualität im Allgäu gestärkt wird.

• Nachhaltigkeit: Der Fokus auf energieeffiziente Gebäude wird zunehmen, da Käufer und Mieter niedrige Betriebskosten priorisieren. Dies könnte die Nachfrage nach Neubauten oder sanierten Bestandsimmobilien steigern.

Fazit

Der Immobilienmarkt in Heimenkirch ist stabil und attraktiv, geprägt von einer hohen Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Mietwohnungen sowie einem begrenzten Angebot an Baugrundstücken. Die Kaufpreise für Häuser sind moderat, während Bestandswohnungen einen Preisrückgang verzeichnen, was Kaufgelegenheiten bietet. Die Mietpreise steigen deutlich, was die Gemeinde für Investoren interessant macht. Zukünftige Entwicklungen, wie der demografische Wandel und der Fokus auf Nachhaltigkeit, werden den Markt weiter prägen. Heimenkirch bleibt eine attraktive Option für Eigennutzer und Investoren, die die Vorzüge des Allgäus schätzen.

Umgebung von Heimenkirch

Mit ihren circa 24.560 Einwohnern führt die Große Kreisstadt Lindau (Bodensee) nicht nur die Statistik aller Städte und Gemeinden des gleichnamigen Landkreises in Punkten Einwohnerzahlen an, sondern stellt gleichzeitig den Verwaltungssitz der Region. Auf den nächsten Plätzen folgen unter anderen Lindenberg im Allgäu (ca. 10.963), Weiler-Simmerberg (rund 6.115) sowie Scheidegg (knapp 4.118) Einwohner. Eine Reihe weiterer Städte und Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohner folgen darunter Wasserburg (etwa 3.581), Bodolz (etwa 2.966) und Sigmarzell (knapp 2.865). Die Rote Laterne geht unweigerlich an die Gemeinde Gestratz, welche gerade einmal über rund 1.228 Einwohner verfügt.